LM der Jugend - Philipp Thomas dreht mit der Kugel auf

Ein langes, aber erfolgreiches Landesmeisterschafts-Wochenende (10./11.07.2021) liegt hinter vielen jugendlichen Athleten*innen der AK 14 + 15 bis zur U23, ihren Trainer*innen, Kampfrichtern, Helfern und Eltern. Der Landesverband als auch der Stendaler LV e. V. luden zu einem zweitägigen "Stell-Dich-Ein" im Stadion am Galgenberg. Dieser "Einladung" folgten über 300 Teilnehmer aus 32 verschiedenen Vereinen mit schließlich über 700 Meldungen. Der Wettergott zeigte sich hierbei von seiner besten Seite. Von vergangenen Regentagen war keine Spur; lediglich der böige Wind verwehte so manch flotte Sprint- und Hürdenzeit aus den ersehnten Qualifikations- oder Bestenlisten für noch anstehende Deutschen Meisterschaften.

Am 1. Wettkampftag war es vorallem Philipp Thomas vom SV Halle der seinem Frust über die fehlenden 4 cm beim Qualifikationswettkampf der Kugelstoßer für die U20 EM vor einer Woche in Mannheim nun förmlich herausdrehte. Im 2. Versuch setzte er mit 19,36 m nicht nur eine neue Bestweite in den Sand, sondern zugleich eine Duftmarke in Richtung Deutsche U20 Meisterschaften in Rostock. Auch alle vier folgenden Versuche landeten jenseits der Qualifikationsweite für die U20 EM und U20 WM von 18,50 m (18,86; 18,95 m; 19,08; 19,30 m). Damit könnte er durchaus noch eine Rolle im Qualifikationsverfahren für dir ausstehende U20 WM in Nairobi spielen.

Weitere sehr gute ausgewählte Leistungen zeigten die 800 m Läufer der M15 und M14 (vollständiges Ergebnisprotokol s.: https://ladv.de/ergebnisse/58079/LM-MJ-WJ-U23-U20-U18-AK-15-14-und-Gehen-AK-13-12-Ergebnisse-gesamt-Stendal-2021.htm). Allen voran verbesserte Fynn Hausner (M15) von den Halleschen LA-Freunden seine 800 m Bestzeit auf 02:03,98 min. Dicht gefolgt unterbot auch Jonathan Toppel vom Harz-Gebirgslauf Wernigerode als Zweiter die DM U16-Norm mit einer neuen Bestzeit von 02:05,25 min. In der M14 überzeugten Tom Weber (02:07,63 min) und Neil Schubert (02:09,43 min), beide vom SC Magdeburg vor Til Stephan von den Halleschen LA-Freunden, der 02:10,55 min lief. Bei den Damen war es einmal mehr Clara Schiller in der W15 vom Haldensleber SC, die die 800 m in flotten 02:16,71 min bestritt.

Im Diskuswurf der M14 beförderte Emil Wydmuch (SV Halle) seinen 1,0 kg Diskus auf eine Bestweite von guten 49,89 m. Im Speerwurf der W15 war es Nele Strauß vom Haldensleber SC, die mit neuer Bestweite glänzte. 44,59 m verschaffen ihr nun eine gute Ausgangsposition für die DM U16 in Hannover. Und auch Yasmin Wilke vom SC Magdburg meldete sich mit guten 47,43 m im Speerwurf der weiblichen U20 zurück.

Im Stabhochsprung der W15 gelang Jenna Mohneke vom PSV Burg eine neue Bestleistung. Mit 3,10 m überbot sie erneut die DM U16 Norm.

Die Sprintläufe waren, wie eingangs erwähnt, am ersten Tag stark windunterstützt. So sprintete beispielsweise Henriette Lässing vom SV Halle über 100 m in der W15 sehr flotte 12,37 s (+5,1 m/s). In der W14 blieb die Uhr für Friederike Domann vom PSV Bernburg bei 12,93 s stehen (+4,5 m/s). Und auch in der weiblichen U18 wird die 100 m Finalzeit von Luna Nowack (SC Magdeburg), die 11,98 s (+2,8 m/s) auf die Bahn trommelte, nicht in die Bestenlisten Einzug halten.

Die Staffeln setzten schließlich einen guten Schlusspunkt unten den 1. Wettkampftag. In der U20 war es die StG Team Sachsen-Anhalt in der Besetzungen Till Blättermann, Yannick Herden, Christoph Pohl und Aron Beuchelt, die in 41,81 s zugleich eine neue Deutsche Jahresbestzeit aufstellten. In der männlichen U16 waren es die Staffeln des SV Halle und des SC Magdeburg, die um jede Zehntel kämpften. In 45,17 s landeten schließlich die Mannen des SV Halle in der Besetzung Henry Lennox Heilmann, Lennard Noel Willner, Mika Laue und Ernst-Bruno Eltz knapp vor denen des SC Magdeburg. In 45,48 s erfüllten Lucien Berger, Til Streubel, Paul Schulze und Alexander Milde ebenso die DM U16-Norm von 48,00 s. In der weiblichen U16 drehten die Staffeldamen des SV Halle auf. In 48,57 s unterboten Henriette Lässing, Hannah-Sophie Pippel, Charlotte Zeigermann und Anna Hinkelmann die geforderte DM-U16 Norm von 51,00 s deutlich.

Den 2. Wettkampftag eröffnete Til Stephan von den Halleschen LA-Freunden über 3.000 m in der M14 mit einer couragierten Zeit von 10:05,73 min, was zugleich auch eine persönliche Bestleistung darstellte.

Im Hochsprung der M15 gewann Yannik Haak vom VfL Kalbe/Milde (LG Altmark) seinen Wettkampf mit 1,71 m vor dem höhengleichen Maximilian Lehmann vom 1. LAC Dessau. Yannik torpedierte seine Bestleistung dabei um Sage und Schreibe " 21 cm". In der M14 war es Franz Heimbach von Turbine Halle, der mit 1,68 m überzeugte.

Im Speerwurf der M14 gelang Ernst-Bruno Eltz (SV Halle) eine neue Bestweite. Er ließ sein 600 g Speer auf gute 46,44 m segeln. In der M15 zeigte Oskar Jänicke von den Halleschen LA-Freunden, was in ihm steckt. Sein Arbeitsgerät landete bei 52,01 m, was nicht nur eine Bestleistung für ihn darstellte, sondern auch DM-U16 Norm.

Über die 100 m Hürden der weiblichen U18 flog Vanessa Weise (SV Halle), als noch jüngere Jahrgang, bei 2,3 m/s Gegenwind in 14,25 s zu einer neuen persönlichen Bestzeit ins Ziel, dicht gefolgt von Emelie Mewes (SC Magdeburg), die 14,45 s benötigte.

Über die 300 m Hürden stellte Emmy-Lisanne Steinbrecher vom SC Magdeburg eine neue Bestleistung in der W15 auf. Mit 45,15 s sicherte sie sich ihren Landesmeistertitel vor Clara Schiller (Haldensleber SC), die in 46,39 s ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung erzielte und neben den 800 m nun auch über die 300 m Hürden für die DM U16 in Hannover planen kann.

Im Kugelstoßen der weiblichen U20 wollte Michelle Oehmichen (Hallesche LA-Freunde) die guten Wettkampfbedingungen im Kugelstoßen nutzen und endlich die 15 m Marke knacken. Mit 14,89 m sollte ihr das nicht ganz gelingen, aber eine Bestweite stellte es allemal dar.

Neben persönlichen Bestleistungen und vielen erfüllten Mitteldeutschen und Deutschen Meisterschaftsnormen, wurde die Landesmeisterschaft gleichfalls genutzt, um die 22 neuen Landesleistungsstützpunkte (LSTP) für 2021-2022 auszuzeichnen (Link unter: http://www.lvsa.de/index.php?article_id=57).

Ein großes Dankeschön gehört dem ausrichtenden Stendaler Leichtathletik-Team, welches in nur sieben Wochen eine meisterschaftswürdige Veranstaltung aus der Taufe gehoben hat. Damit könnte gleichwohl der Grundstein für neuerliche Wettkampfformate gelegt worden sein.

Melanie Schulz