Olympische Spiele in Tokio – Sara Gambetta belegt Rang 8

„Konnichiwa“, diesen Gruß hat Sara Gambetta vom SV Halle freudestrahlend aus der japanischen Hauptstadt Tokio von den Olympischen Spielen nach Deutschland gesandt. Sie holte am Sonntagmorgen (01.08.2021) deutscher Zeit den ersten Nationenpunkt für das Deutsche Leichtathletikteam mit ihren 8. Platz im Kugelstoßen der Damen.

Ursprünglich sollten die Olympischen Spiele vom 24.-09. August 2020 stattfinden. Aufgrund der Corona-Pandemie entschied sich das IOC jedoch zu einer Verschiebung um fast genau ein Jahr. Das kam Sara Gambetta und ihrem Trainer Rene Sack offensichtlich genau richtig. Die gesamte Saison über deutete sie bereits ihr neu hinzu gewonnenes Leistungspotenzial und -niveau an (s. LVSA-Artikel, 04.07.2021 „DOSB nominiert 90 Leichtathleten …").

Nach einer leichten Zitterpartie im Vorkampf, in dem sie erst im dritten Versuch mit 18,57 m ihren Einzug ins Finale unter die besten 12 perfekt machte, zeigte sie im Endkampf erneut Nervenstärke und stieß ihr 4,0 kg Arbeitsgerät im dritten Versuch auf eine neue persönliche Bestweite von 18,88 m. Das bedeutete zudem, dass sie sich von Rang 9 auf einen Platz unter den besten 8 vorkämpfte und somit drei weitere Stöße im Kampf um die Plätze nutzen konnte.

Sara Gambetta (SV Halle, www.leichtathletik.de):
"Ich weiß gar nicht, was man noch mehr will. Klar, dieses Jahr sind die 19 Meter Ziel, aber ich habe ja noch ein paar Wettkämpfe. Hier ist es eigentlich völlig egal. Olympisches Finale. Bestleistung. Achter Platz. Ich kann mir gerade nichts Besseres vorstellen. Nach dem zweiten Versuch bin ich zu meinem Trainer gegangen und er sagte: "Sara, die sind vom Ablauf echt gut, aber da fehlt ein bisschen die Aggression. Jetzt komm, lass das mal raus!" Dann bin ich in den Ring, hab mich noch mal angeschrien, dann ging eine Gänsehaut-Welle durch mich durch und ich wusste: Der war aggressiver, der war schneller, der war gut. Und es hat gereicht. Es war auch gut, dass ich mich noch auf den sechsten Platz katapultiert habe, denn danach kamen ja noch zwei. Ich weiß dass meine Trainingsgruppe zugeschaut hat, ich weiß, dass meine Familie wach ist, alle sind wach und aufgestanden. Ich bin unendlich dankbar, dass mich alle supporten. Vor zwei Jahren, als ich wieder mal als 13. rausgeflogen bin, habe ich wirklich an mir gezweifelt und mich gefragt, ob ich überhaupt dazu gehöre – ich als ehemalige Mehrkämpferin, zwischen all den großen Frauen sehe ich da vielleicht doch ein bisschen schmaler aus. Aber ich habe es mir heute bewiesen, ich habe es mir in der Quali bewiesen, dass ich verdammt noch mal hierher gehöre. Und da bin ich stolz drauf."

Der zweite Sachsen-Anhaltinische Starter in Tokio war David Wrobel vom SC Magdeburg, der sich im Diskuswurf der Herren um einen Finalplatz verdingen wollte. Der Schützling von Armin Lemme startete seine Mission „Road to Tokyo“ bereits am 31.07.2021 in der Gruppe B. Für eine direkte Finalplatz-Qualifikation der besten 12 waren 66,00 m gefordert. Mit 60,38 m im ersten Versuch gelang ihm jedoch an diesem Tag nur Rang 11 in seiner Gruppe. Insgesamt belegte er Rang 22. Das war sicherlich nicht der erhoffte Wettkampfverlauf. Aber David wäre nicht David, wenn er nicht schon Pläne für einen neuen Trainings- und Wettkampfaufbau hätte.

Melanie Schulz