EYOF U18 - Nervenkitzel pur - Leon Joel Clair gewinnt Bronze

Vom 23. bis 29.Juli 2023 findet die 17. Auflage des European Youth Olympic Festivals (EYOF) der 14-17-jährigen Sportler*innen im slowenischen Maribor statt. Hierbei kommt es zum Kräftemessen von Nachwuchssportler*innen aus 48 Ländern bzw. aus 10 verschiedenen Sportarten. Für die Leichtathletik standen vier Athleten*innen aus Sachsen-Anhalt im Deutschen Teamaufgebot.

Anna Hinkelmann und Leon Joel Clair, beide vom SV Halle starteten im Sieben- bzw. im Zehnkampf. Oskar Jänicke von den Halleschen LA-Freunden hielt die Speerwurffahnen hoch und Lucien Berger vom SC Magdeburg ging über die 400 m Stadionrunde an den Start.

Der erste Wettkampftag verlief für die Zehnkämpfer Leon Joel Clair, wie am Schnürchen, da er sich mit 58 Punkten Vorsprung und zwei Bestleistungen einen winzigen Puffer auf den Zweitplatzierten Tschechen erarbeiteten konnte. Im Weitsprung landete er bei 6,52 m; im Hochsprung blieb die Latte bei 1,90 m liegen, sodass er 3.872 Punkte nach fünf Disziplinen zu Buche stehen hatte. Das waren lediglich 22 weniger als bei seinem besten Wettkampf Ende Mai in Bernhausen-Filderstadt. Der zweite Tag startete mit Starkregen, der den Zeitplan ein wenig auf den Kopf stellte. Das brachte Joel jedoch nicht aus der Ruhe – er legte über die 110 m Hürden in 14,45 s eine weitere Bestleistung aufs Parkett. Seine eigentliche Schokoladendisziplin, der Diskuswurf, wurde nachfolgend jedoch nicht zum Freudenfest; mit 41,28 m blieb er knapp acht Meter unter seiner Bestleistung. Im Stabhochsprung sortierte er sich bei strahlendem Sonnenschein wieder neu und sprang mit 4,50 m eine persönliche Bestleistung. Auch das Speerwerfen gelang im Vergleich zu Bernhausen mit 37,03 m besser. Und das abschließende 1.500 m Rennen wurde zum echten Nervenkrimi – nach 04:36,78 min, was eine neue Bestzeit bedeutete, landete als Vierter im Ziel, sodass ihm lediglich zwei Punkte auf Silber und 14 Punkte auf Gold fehlten. Die erkämpften 7.340 Punkte bedeuteten aber trotz aller Umstände einen formidablen 3. Platz.

Speerwerfer Oskar Jänicke verfehlte einen ebenso bronze glänzenden Podiumsplatz denkbar knapp. In seinem 4. Versuch katapultierte er sein Arbeitsgerät auf 72,32 m, was eine neue Bestmarke bzw. zunächst Rang drei bedeutete. Dieser schien ihm bis zum letzten Durchgang erhalten, bis ihm diesen jedoch der Lokalmatador Tom Tersek mit 73,57 m entriss. Über Rang 4 kann sich Oskar jedoch auch freuen, denn mit persönlicher Bestleistung, einer stabilen Wettkampfserie und wertvollen Wettkampferfahrungen im Gepäck sollte er gestärkt aus diesem Event hervorgehen.

Auch Lucien Berger fehlten nur wenige Hundertstel zum Medaillenjubel. Der Magdeburger sprintete im 400 m Finale mit 47,90 Sekunden als Viertplatzierter über die Ziellinie, nur knapp an seiner im Vorlauf aufgestellten Bestzeit von 47,80 s vorbei.

Für Siebenkämpferin und aktuelle WU18-Rekordhalterin Anna Hinkelmann endete der Wettkampf leider bereits nach der ersten Hürde. Der Versuch, wieder in die noch offenen sechs Disziplinen reinzukommen, misslang jedoch, sodass sie nach dem Hochsprung den Wettkampf vorzeitig abbrach.

Insgesamt bot der Wettkampf für die jungen Sportler*innen einen Vorgeschmack auf internationale Gepflogenheiten, den der oder die eine mehr oder weniger genossen hat. Wichtig bleibt, „hungrig auf mehr zu bleiben“, um die vielfältigen Erfahrungen der Tage weiter ins Training und weitere Wettkämpfe einfließen zu lassen.

Melanie Schulz